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Unterstützte Kommunikation (UK) ist ein Oberbegriff für alle Mittel, Maßnahmen und Prozesse, um die Kommunikation zwischen Menschen mit eingeschränkter Lautsprache und ihrer Kommunikationspartner zu verbessern.
Alle Menschen wollen kommunizieren und kommunizieren auf ihre individuelle Art. Kommunikation erfüllt viele Funktionen und sie ist entscheidend für die kognitive Entwicklung, das Selbstbild, die Selbstbestimmung und die Teilhabe am Leben. Über Kommunikation werden Wünsche, Bedürfnisse und Gefühle ausgedrückt, Fragen gestellt, kommentiert und über Dinge berichtet. Über Kommunikation werden außerdem enge Beziehungen und Freundschaften zu anderen Menschen aufgebaut.
Die meisten Menschen nutzen gesprochene Sprache, einige auch die Gebärdensprache, andere nutzen unterstützende Gebärden oder Bilder oder Augenzwinkern. Menschen, die deutlich sprechen und hören können, haben die gesprochene(n) Sprache(n) für eine mehr oder wenige gute Verständigung zur Verfügung. Wenn Sprechen (noch) nicht bzw. nicht ausreichend möglich ist, z. B. nach einer erworbenen Hirnschädigung oder aufgrund einer angeborenen Beeinträchtigung oder auch aufgrund eines Autismusspektrums, gibt es Alternativen.
Mittel, Materialien oder Methoden, die UK nutzen, stellen in diesem Sinne ein Angebot dar. Durch das Bereitstellen von z. B. alternativen Kommunikationsformen kann Interaktion und Kommunikation effektiver und funktionaler gestaltet werden.
Der UK-Begriff wird auch als eine Haltung verstanden, die menschliche Begegnungen und Interaktionen möchte und die von Interesse an anderen Personen gekennzeichnet ist, gleichzeitig von Wertschätzung und Engagement für das Gegenüber. Den Bezugspersonen als Kommunikationspartner kommen dabei besondere Aufgaben zu: sie müssen das Verhalten ihrer Gesprächspartner immer wieder interpretieren und hinterfragen, um Botschaften zu verstehen und darauf adäquat zu reagieren.
Verschiedene Kommunikationsformen sind z. B. körpereigene, wie Laute, Körpersprache usw. oder sogenannte körperfremde, wie Symbole oder technische Hilfsmittel wie ein Tablet oder andere Computer mit Sprachausgabe.
Durch das Angebot, den Einsatz und das Erlernen von Unterstützter Kommunikation können sich Kinder und Jugendliche besser in der Welt orientieren, sie können sich besser verständlich machen und andere besser verstehen.
Zu Beginn des Prozesses, des Angebots an UK, steht immer eine fachkundige Beratung. Gemeinsam mit der unterstützt kommunizierenden Person und ihren Bezugspersonen wird überlegt und ausprobiert, welche Angebote am besten erprobt werden können. Es werden verschiedene Kommunikationsformen erprobt und ausgewählt, die am besten zu einer erfüllenden Kommunikation beitragen können. Weitere Strategien, die erlernt werden müssen, werden diskutiert, damit die Kommunikation für alle Beteiligten erfolgreich wird. Die neue „UK-Sprache“ sollte dann zuerst von den Bezugspersonen erlernt werden, damit diese als Modelle fungieren können.
Es gibt in Berlin zwei unabhängige Beratungsstellen:
- Beratungsstelle für Unterstützte Kommunikation der Cooperative Mensch eG (kostenfrei)
Schlangenbader Str.18
14197 Berlin
Tel.: 030⁄25937565; Mobil: 0173⁄1324867
nuss.c@co-mensch.de oder simon.c@co-mensch.de
- UK-Beratungsstelle des Sehstern e. V. (Kostenübernahme kann beim Teilhabefachdienst beantragt werden)
Uk-beratung@sehstern-ev.de
Tel.: 030 9606 66 99 – 17
Weitere Infos:
Was ist eigentlich UK: https://www.youtube.com/watch?v=xS4pgRFNgr4
Bedeutung von UK: https://www.youtube.com/watch?v=jSxWVYOz3Rs
Wie vermitteln wir UK: https://www.youtube.com/watch?v=vfPEN0Sgv9I
Lennart spricht mit den Augen: https://tinyurl.com/yp26kw72
Gesellschaft für Unterstützte Kommunikation: https://www.gesellschaft-uk.org/ueber-uk.html
Autorin: Tina Zeidler, UK-Coach©