Ambulante Hauskrankenpflege (§ 37 SGB V)

Ambulante Hauskrankenpflege ermöglicht Behandlungspflege als Unterstützung der medizinisch-pflegerischen Versorgung zu Hause, in Kita und Schule, oder an anderen Orten.

Die häus­li­che Kran­ken­pfle­ge oder auch medi­zi­ni­sche Behand­lungs­pfle­ge ist eine Leis­tung der Kran­ken­ver­si­che­rung und kann bei Bedarf unab­hän­gig von den Leis­tun­gen der Pfle­ge­ver­si­che­rung in Anspruch genom­men wer­den. Sie umfasst bei­spiels­wei­se die Medi­ka­men­ten­ga­be, das Kathe­te­ri­sie­ren, die Wund­ver­sor­gung, Infu­sio­nen und Injek­tio­nen oder den Verbandswechsel.

Ein Anspruch auf die­se Leis­tung besteht dann, wenn sich dadurch ein Auf­ent­halt in einem Kran­ken­haus ver­mei­den oder ver­kür­zen lässt (Kran­ken­haus­ver­mei­dungs­pfle­ge), oder eine ambu­lan­te Ver­sor­gung des Ver­si­cher­ten dadurch über­haupt erst mög­lich wird (Siche­rungs­pfle­ge).

Wenn kei­ne im Haus­halt leben­de Per­son die Ver­sor­gung über­neh­men kann, wird die Haus­kran­ken­pfle­ge auf ärzt­li­che Ver­ord­nung hin von exami­nier­ten Pfle­ge­kräf­ten ambu­lant aus­ge­führt. Dafür kann ein Ver­trag mit einem Pfle­ge­dienst abge­schlos­sen wer­den, der die erfor­der­li­chen Maß­nah­men in der eige­nen Woh­nung des Ver­si­cher­ten oder an einem sons­ti­gen Ort, z.B. in betreu­ten Wohn­for­men, Schu­len und Kin­der­gär­ten, umsetzt. Die erbrach­ten Leis­tun­gen wer­den vom Pfle­ge­dienst direkt mit der Kran­ken­kas­se abgerechnet.

Die Leis­tun­gen der häus­li­chen Kran­ken­pfle­ge nach Para­graph 37 SGB V kön­nen auch im Rah­men einesPer­sön­li­chen Bud­gets in Anspruch genom­men werden. 

Ver­ord­nung und Kos­ten der medi­zi­ni­schen Behandlungspflege

Die Ver­ord­nung erfolgt immer über den behan­deln­den Arzt, die Kos­ten über­nimmt zu gro­ßen Tei­len oder auch gänz­lich die Kran­ken­kas­se des Ver­si­cher­ten. Da die Kos­ten­über­nah­men in der Regel befris­tet sind, müs­sen medi­zi­nisch begrün­de­te Fol­ge­ver­ord­nun­gen ein­ge­reicht wer­den, sofern wei­ter­hin ein Bedarf vorliegt.

Die Kran­ken­kas­sen prü­fen vor Über­nah­me der Kos­ten, ob die Behand­lungs­pfle­ge dazu dient, die Krank­heit zu hei­len, zu lin­dern, oder eine Ver­schlim­me­rung zu ver­mei­den. Für die Prü­fung wird gege­be­nen­falls auch der Medi­zi­ni­sche Dienst (MD) eingesetzt.

Kos­ten, die der Ver­si­cher­te selbst tra­gen muss, sind gesetz­lich gere­gelt. Erst ab dem 18. Lebens­jahr ist eine Zuzah­lung von 10 Pro­zent je Tag für höchs­tens 28 Tage im Kalen­der­jahr, sowie maxi­mal 10 Euro pro Ver­ord­nung zu leis­ten. Die Zuzah­lungs­pflicht für die­se Leis­tung ent­fällt, wenn die Behand­lungs­pfle­ge auf­grund einer chro­ni­schen Erkran­kung ver­ord­net wird, oder auch wenn der Ver­si­cher­te Leis­tun­gen der Grund­si­che­rung erhält.

Kann die Kran­ken­kas­se kei­nen Dienst­leis­ter für die häus­li­che Kran­ken­pfle­ge stel­len, sind den Ver­si­cher­ten die Kos­ten für eine selbst­be­schaff­te Kraft in ange­mes­se­ner Höhe zu erstat­ten (§ 37 Absatz 4 SGB V).

Mit Fra­gen zu die­sem The­men­feld kön­nen Sie sich an die Kin­der­be­auf­trag­ten der Ber­li­ner Pfle­ge­stütz­punk­te wen­den. Dort erhal­ten sie auch wei­te­re Kon­takt­da­ten von Pflegediensten.

Ambulante Hauskrankenpflege (HKP)