Kleinkind

In den ersten Lebensjahren durchlaufen Kinder viele Entwicklungsschritte. Um Kinder mit besonderen Bedarfen bestmöglich fördern zu können, besteht u.a. ein Anspruch auf Frühförderung und auf die Betreuung in einem integrativen Kindergarten mit besonderer Förderung.

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Kleinkind

Wie unter­stüt­ze ich mein Kind am besten?

Klein­kin­der befin­den sich in ste­ti­ger Ent­wick­lung. Jeden Tag ler­nen sie etwas Neu­es und ent­wi­ckeln grund­le­gen­de Fähig­kei­ten. Daher ist eine alters­ge­mä­ße För­de­rung in den ers­ten Lebens­jah­ren beson­ders wich­tig und ent­schei­dend für die wei­te­re Ent­wick­lung. Eine frü­he und geziel­te För­de­rung kann die kind­li­che Ent­wick­lung oft­mals posi­tiv beein­flus­sen. Je eher Kin­der mit Beein­träch­ti­gun­gen eine ange­mes­se­ne The­ra­pie erhal­ten, umso grö­ßer sind ihre Chan­cen, die Aus­wir­kun­gen der Beein­träch­ti­gung zu ver­rin­gern oder ungüns­ti­ge Ver­läu­fe zu vermeiden.

Der Gesetz­ge­ber hat im Rah­men der Früh­för­de­rung ein Paket ver­schie­de­ner Hil­fe­leis­tun­gen geschnürt: von der Bera­tung über medi­zi­nisch-the­ra­peu­ti­sche Hil­fen bis zur (heil-)pädagogischen För­de­rung. Bei all die­sen Maß­nah­men ist die Koope­ra­ti­on der Eltern beson­ders wich­tig. Sie wer­den im Umgang mit ihrem Kind geschult und ihr Blick für das Ent­wick­lungs­po­ten­zi­al ihres Kin­des geschärft. Da die Kin­der je nach Beein­träch­ti­gung län­ger brau­chen um bestimm­te Din­ge zu erler­nen, ist von den Eltern viel Geduld und Lie­be gefragt.

Selbst­ver­ständ­lich haben auch Kin­der mit Ent­wick­lungs­ver­zö­ge­run­gen, chro­ni­schen Erkran­kun­gen und Beein­träch­ti­gun­gen einen Anspruch auf einen Platz in der Kin­der­ta­ges­be­treu­ung. In Ber­lin wer­den sie gemein­sam mit ande­ren Kin­dern in einer Kin­der­ta­ges­ein­rich­tung (Kita) betreut. Je nach Bedarf wird ihnen ein erhöh­ter oder wesent­lich erhöh­ter För­der­be­darf aner­kannt, der u.a. eine inten­si­ve­re Betreu­ung durch Inte­gra­ti­on beinhal­tet. Aktu­ell besu­chen etwa 90 Pro­zent der Kin­der mit erhöh­tem För­der­be­darf eine regu­lä­re Kita und etwa 10 Pro­zent eine Son­der­ein­rich­tung, soge­nann­te heil­päd­ago­gi­sche Grup­pen. Kon­kre­te Infor­ma­tio­nen zu die­sem The­ma fin­den Sie unter dem Titel Kin­der­ta­ges­be­treu­ung“. Unter dem Titel The­ra­pien und Heil­mit­tel“ kön­nen Sie sich einen Über­blick über bewähr­te The­ra­pien für Kin­der verschaffen.

Fol­gen­de Anlauf­stel­len bie­ten im Klein­kind- und Kin­der­gar­ten­al­ter pas­sen­de Unterstützungsmöglichkeiten:

  • Eltern­selbst­hil­fe
  • Sozi­al­päd­ia­tri­schen Zen­tren an Ber­li­ner Kli­ni­ken (SPZ)
  • Kin­der- und Jugendambulanzen/​Sozialpädiatrische Zen­tren (KJA/SPZ)
  • Kin­der- und Jugend­ge­sund­heits­diens­te sowie Kin­der-und Jugend­psych­ia­tri­sche Dienste
  • Spe­zi­el­le Beratungsstellen
  • Teil­ha­be­fach­diens­te der Jugendämter

Kindertagesbetreuung

In Berliner Kindertageseinrichtungen werden Kinder mit und ohne Beeinträchtigungen gemeinsam betreut. Kinder, die aufgrund einer Entwicklungsverzögerung oder Beeinträchtigung mehr Förderung bedürfen, erhalten auf Antrag beim Jugendamt und einer entsprechenden Prüfung einen Integrationstatus. Damit haben sie einen Anspruch auf die Begleitung durch eine/n Integrationsfacherzieher*in. Neben Kindertageseinrichtungen stehen auch andere Tagesbetreuungsangebote zur Verfügung, wie zum Beispiel die Kindertagespflege (Tagespflegepersonen).

Therapien und Heilmittel

Hier werden Therapie-Konzepte vogestellt, die sich im Rahmen der Behandlung und Förderung von Entwicklugsverzögerungen, Beeinträchtigungen und chronsichen Erkrankungen von Kindern und Jugendlichen bewährt haben.

Sozialpädiatrische Zentren (SPZ)

In Berlin gibt es an fünf Kinderkliniken Sozialpädiatrische Zentren (SPZ). Sie sind auf die Diagnostik und Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Entwicklungsstörungen, Beeinträchtigungen und chronischen Erkrankungen im Alter von 0-18 Jahren spezialisiert.

Gesundheitsamt

In jedem Berliner Bezirk gibt es ein Gesundheitsamt. Dort gibt es Anlaufstellen für Kinder und Jugendliche: Den Kinder- und Jugendgesundheitsdienst (KJGD) und den Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienst (KJPD). Hier finden nicht nur die Einschulungsuntersuchungen statt. Es werden auch Beratungen zu Fragen der Integration in Kita und Schule sowie fachärztliche, fachpsychologische und sozialpädagogische Diagnostik angeboten.

Heilpädagogischer Fachdienst

Der Heilpädagogische Fachdienst (HPFD) "Berliner Kiebitze" ist ein offenes und niedrigschwelliges Beratungsangebot für Eltern, Kitafachkräfte und Tagespflegepersonen, die sich Sorgen um die Entwicklung ihres/eines Kindes machen.

Kinder- und Jugendambulanzen / Sozialpädiatrische Zentren (KJA/SPZ)

Kinder im Vorschulalter (0 Jahre bis Schuleintritt) mit Entwicklungsverzögerungen oder Entwicklungsauffälligkeiten haben einen Anspruch auf Frühförderung bzw. Komplexleistung Frühförderung. Unter der Komplexleistung Frühförderung werden medizinisch-therapeutische, psychologische, heilpädagogische und psychosoziale Leistungen verstanden. Die Frühförderung findet in Berlin wohnortnah in den Kinder- und Jugendambulanzen / Sozialpädiatrische Zentren und zum Teil auch mobil in den Kindertagesstätten statt.